HISTORIE

INDUSTRIE 

Gummiwerke Clouth

 

.Gummiwerke Clouth
 
1866 hatte Franz Clouth im Vorort Nippes seine Rheinische Gummiwarenfabrik errichtet. Das alteingesessene Kölner Unternehmen war der größte Arbeitgeber in Köln-Nippes. Die Entwicklung des Unternehmens war mit dem Stadtteil eng verknüpft. Nach 1945 gab es eine Firmenfamilie mit Betriebsfußballmannschaft. Tradition wurde hier großgeschrieben. 

Zu den ersten Gummiprodukten der Firma gehörten Sauger und Hosenträger. Aber schon nach wenigen Jahren belieferte man die aufstrebende Industrie mit Gummierzeugnissen wie Walzenbezüge, Förderbänder oder Treibriemen. 1876 warb die Firma in der New Yorker Handelszeitung und beschäftigte über 70 Arbeiter.  

In den 70er Jahren waren über 2.000 Menschen mit der Produktion von Zeppelinen, Seekabeln, Fesselballons, Taucheranzügen, Spielzeug, Luftschläuchen, Schürzen, Handschuhen und Walzen für die Stahl- und Druckindustrie beschäftigt. Das "Kölner Ei" - ein Gummipuffer, mit dem Gleisschwingungen verringert werden können - wurde hier erfunden. 

Bis 2005 sind nur noch die Produktion von "Transportbandsystemen" und 130 Arbeiter in Produktion und Verwaltung im langen Flachbau, der an den Nippeser Johannes-Giesberts-Park grenzt, geblieben.  

Mit der Schließung der Clouth-Werke 140 Jahren nach der Gründung endet ein Kapitel Kölns als Industriestandort. Das Pförtnerhäuschen und die angrenzenden Verwaltungsgebäude des Unternehmens wurden mittlerweile zum Industriedenkmal erklärt.